| ProjektbeschreibungDas Ziel des interdisziplinären Projekts X36 zwischen der Waldwachstumskunde und Holzkunde war es, das Wissen über Wachstum und Holzqualität von Einzelbäumen und Beständen junger Douglasien (Pseudotsuga menziesii [Mirb.] Franco) zu erhöhen. Ein wichtiges Attribut für eine Baumart wie die Douglasie, die in Bayern und Deutschland erhöhte Aufmerksamkeit erhält und weit über ihr natürliches Verbreitungsgebiet angebaut wird, ist das Wachstumsverhalten unter Trockenstress im Hinblick auf ein sich veränderndes Klima. Wie geht diese Baumart mit längeren Trockenperioden um? Sind Förster in der Lage, auf diese Herausforderungen durch waldbauliche Maßnahmen zu reagieren?Ein zweites zentrales Ziel in diesem Forschungsprojekt war es, die Lücke zwischen Forstwirtschaft und Holzanwendung zu schließen. Douglasienholz findet vorwiegend Einsatz im konstruktiven Bereich. Die Analyse beschreibt die Wirkung der Bestandesdichte auf die Qualität des Endprodukts. Auf Level des Schnittholzes spielen Holzeigenschaften wie Ästigkeit, Rohdichte, Steifigkeit und Festigkeit eine bedeutende Rolle. Wie verbessert etwa waldbauliches Management die Schnittholzeigenschaften? Darüber hinaus gibt es moderne, zerstörungsfreie Technologien für die Holzqualitätsbewertung auf verschiedenen Ebenen der Verarbeitungskette, um den Rundholz- und Schnittholzfluss effizienter lenken zu können. Früh in der Produktionskette soll das Eingangsmaterial im Hinblick auf Festigkeit sortiert werden, die Holzeigenschaften erkannt werden und das sortierte Material der optimalen Verwendungen zugeführt werden. |
| Wichtige Erkenntnisse in Kürze - Die Douglasie kann außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes einer Trockenperiode wie im Jahre 2003 sehr gut trotzen. Der Zuwachs bricht zwar vorübergehend ein, der Grundflächen- und Volumenzuwachs erholt sich aber schon im darauf folgenden Jahr.
- Je günstiger die Standortbedingungen (v. a. Wasserversorgung), desto geringer die Zuwachsreduktion bei episodischem Trockenstress.
- Durchforstungen und geringe Bestandesdichten können die Zuwachsreduktion bei Trockenheit mindern.
- Insgesamt wirkt sich hoher Trockenstress auf Volumen- und Grundflächenzuwachs weniger reduzierend und weniger abrupt aus als auf den jährlichen Höhenzuwachs.
- Im Allgemeinen streuen Schnittholzeigenschaften auf Grund von Genetik, Standort, Waldbau und Einschnitt. In der Untersuchung zeigen wir, wie stark die Pflanzdichte – als zentrale Maßnahme der waldbaulichen Steuerung – die Variation der Schnittholzeigenschaften beeinflusst.
- Hohe Pflanzdichten erhöhen die Festigkeit des Schnittholzes. Standraummanagement im frühen Jugendstadium hat eine signifikante Relevanz für die späteren Verwendungsmöglichkeiten des Holzes
- Eine besonders große Qualitätsverbesserung erbringt ein Übergang der Pflanzdichte von 1000 zu 2000 Bäumen pro Hektar.
- Das H/D-Verhältnis der Jugend kann eine Schlüsselfunktion einnehmen: Der H/D-Wert eignet sich als Proxy-Variable für Schnittholzfestigkeit.
- Qualität ist messbar und sichtbar auf Baum-, Rundholz- und Schnittholzebene. In dem Projekt gelingt es, die Holzqualität über die verschiedenen Ebenen hinweg zu beschreiben und zu verfolgen.
- Die Messung des dynamischen Elastizitätsmoduls mittels Längsschwingungsverfahrens eignet sich auf jeder Ebene für die Beschreibung der Holzqualität und für eine qualitätsabhängige Lenkung der Holzverwendung.
- Durch Integration der Qualitätsmerkmale in einen einzelbaumorientierten Waldwachstumssimulator kann der Effekt waldbaulicher Maßnahmen auf die Qualität und Quantität des erzeugten Holzes auf Baum- und Bestandesebene quantifiziert werden. Konsequenzen unterschiedlichster waldbaulicher Maßnahmen können damit über die reinen Holzmengen und Sortimentebene hinaus bis zum Endprodukt Schnittholz abgeschätzt werden.
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