Alternative Proteine
Die Forschung zu alternativen Proteinen zielt darauf ab, innovative, nachhaltige und gesunde Proteinquellen zu entwickeln, die nicht von Tieren stammen. Dazu gehören pflanzliche, mikrobielle und im Labor gezüchtete Optionen. Herausforderungen bestehen darin die Verarbeitungsschritte vom Rohstoff zum Endprodukt zu optimieren, sowie die Skalierung der Produktion in großem Maßstab effizient zu gestalten. Forscher aus interdisziplinären Bereichen entwickeln und optimieren gesunde Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Landwirtschaft bis zum Konsumenten.
Forschungsschwerpunkte
- Inhomogene Rohstoffe und beschränktes Nährstoffangebot beeinträchtigen die pflanzliche Proteinproduktion
- Kombinierbare Funktionseinheiten als Bausteine für Lebensmittel
- Maßgeschneiderte chemische Methoden und selbstorganisierende Strategien
- Entwicklung und Verbesserung neuartiger Lebensmitteltexturen, Geschmacksrichtungen und Optik
- Scale-up in allen proteinbasierten Lebensmittelsektoren
- Sichere und gesunde Ernährung durch alternative Proteine
- Akzeptanz und Aufklärung der Verbraucher über alternative Proteine
- Sozioökonomische und ökologische Bewertungen der alternativen Proteinindustrie
Forschungsthemen
Herausforderungen bei der Erforschung und Entwicklung alternativer Proteine treten in kleinem und in industriellem Maßstab auf. Diese werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Produktion über die Verarbeitung bis hin zum Markt und zum Verbraucher thematisiert.
Ressourcen, Rohstoffe und Grundbausteine der Lebensmittel
- CellAg – Tierische Produkte direkt aus Zellen statt aus Tieren produzieren (Prof. Henkel)
- Rapssaat als einheimische Quelle von hochwertigem Protein für die menschliche Ernährung (Prof. Dawid)
- Nachhaltige Proteinzutaten (Prof. Weisz)
Verarbeitung und Fertigung vom kleinen bis zum industriellen Maßstab
- Provide – Quellen für Proteine und Biomoleküle in einem Kreislaufwirtschaftssystem (Prof. Rychlik)
- Trockenverarbeitung von Pflanzenproteinen (Prof. Först)
- Aerogele aus Pflanzenprotein (Prof. Kulozik)
- Proteinfunktionlisierung zur Fettreduzierung in Lebensmitteln (Prof. Kulozik)
- PRO-SUPER – Pilzliche Produktionssysteme zur Verwertung pektinreicher landwirtschaftlicher Reststoffe (Prof. Benz)
Sensorik und Rezeptur für eine gesunde Ernährung
- Fehlgeschmack/Fehlaroma von Proteinisolaten (Prof. Dawid)
- Zusammenhang zwischen Pflanzenstress und Geschmack (Prof. Dawid)
- Sensomik-gestützte Aromaentschlüsselung von Erbsenproteinisolaten (Prof. Dawid)
- Pflanzliche Lebensmittel: Überbrückung der Kluft zwischen neuen Proteinen und FLAVOURsome (Prof. Dawid)
Data Science, Marketing und Umwelteinflüsse
- TriboTec – Proteinanreicherung und Fraktionierung von Nebenströmen (Prof. Först)
- DiSPBiotech – Morphologie-Modellierung von aggregierenden filamentösen Pilzen (Prof. Briesen)
- Modellgestützte Entscheidungshilfe für die Entwicklung von Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis (Prof. Briesen)
- REIF – Ressourceneffiziente, wirtschaftliche und intelligente Lebensmittelkette (Prof. Becker)
Einblicke in unsere Forschung
Proteins4Singapore
Forschung zur Sicherung einer nachhaltigen Proteinversorgung
Nachhaltige Nebenprodukte aus der Landwirtschaft
Elektrostatische Trenntechnik ermöglicht Proteinanreicherung von Ölsaatenmehlen
Agrarwissenschaft 2.0
TUM-Forschende können wichtige Aminosäure aus Klimagas CO2 herstellen
Proteome, die die Welt ernähren
Elitenetzwerk Bayern fördert neues Internationales Doktorandenkolleg an der TUM
Alternative Proteine für eine nachhaltige Zukunft
Die Erforschung alternativer Proteine an der TUM treibt Fortschritte in der Lebensmitteltechnologie voran. Dies ermöglicht ein umweltfreundlicheres Ernährungssystem, das den steigenden Proteinbedarf decken kann, ohne die Umweltbelastung der Landwirtschaft zu erhöhen.
Perspektiven für Studierende im Bereich alternative Proteinquellen
Prof. Marius Henkel glaubt, dass es eine gute Zeit für junge Forschende ist, die in diesem Bereich Fuß fassen wollen – und das nicht nur wegen dem Forschungsfeld, das er gerade aufbaut.
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Zukunftsorientierte Fächerauswahl - Agrarsystemwissenschaften
Bei der modernen Ausrichtung des Master-Studiengangs „Agrarsystemwissenschaften“ haben die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung an Bedeutung gewonnen.
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Prof. Jutta Roosen über EU-Beratungstätigkeit: Wie der europäische Lebensmittelkonsum gesünder und nachhaltiger werden kann, haben Wissenschaftler:innen für die EU-Kommission zusammengefasst.
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