In seiner Masterarbeit befasste sich Nils Teufel mit dem Verhalten einer Saatkrähenkolonie im schwäbischen Landkreis Donau-Ries. Die Arbeit mit dem Titel „Struktur- und Raumnutzungsverhalten der Saatkrähenkolonie in Asbach-Bäumenheim“ war in ein Forschungsprojekt des Landesamtes für Umwelt eingebunden, das sich mit dem Management der Saatkrähe befasst.
Management der Saatkrähe in Bayern
Hintergrund ist, dass die Anzahl der Brutpaare in Bayern seit Beginn der Erfassung im Jahr 2008 steigt, derzeit über 17.000 beträgt. Die Saatkrähe ist eine heimische Art und steht unter Naturschutz, doch Menschen in der Stadt wie in der Landwirtschaft fühlen sich teilweise durch die großen Schwärme gestört.
Nils Teufel hat in den Jahren 2022 und 2023 die Daten der Saatkrähenkolonie erhoben und in seiner Masterthesis ausgewertet. Über die Bedeutung der Ergebnisse schreibt der bdla in der Begründung der Preiswürdigkeit: „Ein wichtiges Ergebnis der Arbeit ist, dass punktuelle anthropogene Nahrungsquellen (z. B. Biogasanlagen) und bestimmte landwirtschaftliche Nutzflächen (z. B. Grünland) wichtige Anziehungspunkte sind. Deren Lage und Ausprägung könnten dazu genutzt werden, das räumliche Nahrungssuchverhalten zu beeinflussen und damit mögliche Schäden auf Ackerflächen ohne direkte Bekämpfungsmaßahmen (z. B. Abschuss) zu minimieren, wie sie derzeit in Bayern diskutiert werden.“
Betreuer der Masterthesis war Dr. Wolfgang Zehlius-Eckert vom Lehrstuhl für Strategie und Management der Landschaftsentwicklung.
Neugestaltung des Mainufers in Frankfurt-Griesheim
Die Bachelorarbeit „floodline - Räume für Mensch und Fluss. Zukunftsorientierte Transformation des ehemaligen industriellen Mainufers“ von Piet Gerlitz wurde ebenfalls mit dem bdla-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Gerlitz hat sich mit der Neugestaltung des nördlichen Mainufers befasst, das kanalisiert und schlecht zugänglich ist. Dort, im Frankfurter Stadtteil Griesheim, soll ein Naherholungsgebiet am Fluss entstehen, das an das Gewerbegebiet angrenzt. Die Herausforderung lautet: Wie kombiniert man Hochwasserschutz und eine ökologisch wertvolle Flusslandschaft mit qualitativen Aufenthaltsmöglichkeiten und Aktivitätsangeboten? Auch Industrierelikte wollen einbezogen werden.
In der Begründung der Preiswürdigkeit schreibt der bdla: „In der sehr gut ausgearbeiteten Bachelorthesis ‚floodline – Räume für Mensch und Fluss‘ in Frankfurt am Main zeigt Piet Gerlitz eine gelungene Synthese aus nachhaltigem Hochwasserschutz, zukunftsweisender Stadtentwicklung und attraktiver Freiraumgestaltung. (…)
Die Qualifikation ökologisch wertvoller Flächen und die Schaffung von neuen Retentionsflächen am Main können entscheidend zur Überflutungsresilienz beitragen. Gleichzeitig wird der ehemals industriell geprägte Stadtteil Griesheim durch attraktive Naherholungsflächen mit vielfältigen Aufenthaltsmöglichkeiten bereichert.“
Die Bachelorthesis am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und Transformation hat Prof. Dr. Udo Weilacher betreut. Im Jahr 2024 befassten sich acht Studierende mit der vorgegebenen Aufgabe „Westside im Wandel“ – das nördliche Mainufer neu zu gestalten und in die laufende Stadtplanung zu integrieren.
Die Preisverleihung fand auf der Mitgliederversammlung des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekt:innen (bdla) im Februar 2025 in München statt.
Über den Nachwuchspreis: Der bdla Bayern zeichnet jährlich herausragende Abschlussarbeiten der Landschaftsarchitektur in Bayern aus. Laut bdla werden Arbeiten gewürdigt, die neue Aufgabenfelder für die Landschaftsarchitektinnen und -architekten beschreiben, richtungsweisende gestalterische Lösungen oder wissenschaftliche Methoden aufzeigen oder einen besonderen Anwendungsbezug für die Praxis haben. Der Preis ist mit je € 250.- und einer Urkunde dotiert.