Kern des Forschungsprojektes war, das Potenzial von digitalen Technologien im Landwirtschafts- und Umweltbereich zu heben. Auf Basis frei verfügbarer Sattelitendaten, Algorithmen und Künstlicher Intelligenz haben die Forschenden eine Methode entwickelt, mit der sie landwirtschaftliche Erträge auch für Teilflächen eines Feldes präzise schätzen und die Düngung exakt an die Ertragserwartungen anpassen können. Im Ergebnis gelangt somit signifikant weniger Nitrat ins Grundwasser, was besonders den Trinkwasserschutz verbessert. Als Modellregion diente Burghausen/Burgkirchen.
Finanziert wurde das Projekt durch Mittel des Bayrischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie der Stadt Burghausen und der Gemeinde Burgkirchen an der Alz. Landwirte und Trinkwasserschutzberater der Region unterstützten das Forschungsteam mit ihrer praktischen Expertise.
Kurt-Jürgen Hülsbergen, Professor für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme, Martin Mittermayer, Ludwig Hagn und Johannes Schuster (TUM) sowie Frank Leßke, Professor für Software Engineering an der HSWT, gaben bei der Abschlussveranstaltung einen Überblick über die Ergebnisse von „digisens“ sowie einen Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten in der Modellregion. Praktische Aspekte erläuterte Wolfgang Hutterer, Trinkwasserschutzberater der Region Burghausen, mit seinem Beitrag zur Umsetzung der Forschungsergebnisse in Trinkwasserschutzgebieten.
Roman Werner, Managing Director des TUM Food and Agro Center for Innovation and Technology (FACIT) und TUM Venture Labs Food/Agro/Biotech (FAB), sprach über die Förderung von Innovationen und Unternehmensgründungen an der TUM. Auch die Ergebnisse von „digisens“ sollen nun den Transfer von der Forschung in den Markt schaffen: Die TUM fördert mit einem Bridge to Innovation Grant die Entwicklung des Start-ups YieldXpert GmbH. Die zwölf TUM Venture Labs sind auf je ein bedeutendes Technologiefeld spezialisiert. Den Gründungsteams bieten sie auf diesem Gebiet eine unmittelbare Anbindung an die Spitzenforschung, spezifische technische Infrastruktur, maßgeschneiderte Ausbildungsprogramme, Expertise für den jeweiligen Markt und eine globale Vernetzung mit der Branche und Kapitalgeberinnen und Kapitalgebern.