„Das EKFZ schlägt eine fruchtbare Brücke zwischen der TUM School of Life Sciences und den Fakultäten für Medizin und Sport- und Gesundheitswissenschaften, welche ab Oktober 2023 die neue TUM School of Medicine and Health begründen werden. Das EKFZ ist damit ein Ausdruck des innovativen Ansatzes, moderne Ernährungswissenschaften mit medizinischer Spitzenforschung und neuen Präventionsansätzen zu verbinden“, sagt TUM-Präsident Thomas Hofmann bei der Vertragsunterzeichnung mit der Stiftung. „Ich freue mich, dass unsere langjährige Zusammenarbeit mit der Else Kröner-Fresenius-Stiftung weitergeführt wird und wir mit ihr einen verlässlichen Partner haben.“
Die EKFS hatte zur Jahrtausendwende den Aufbau des EKFZ initiiert und mit elf Millionen Euro finanziert. 2018 schloss sich eine weitere Förderung für fünf Jahre mit insgesamt fünf Millionen Euro an. Das EKFZ ist mittlerweile eine national und international anerkannte Einrichtung auf dem Gebiet der Ernährungsmedizin. Nun wird es für weitere fünf Jahre mit sechs Millionen Euro gefördert.
Der Stiftungsratsvorsitzende Dr. Dieter Schenk konstatiert: „Die Stiftung sieht es als ihre Aufgabe an, das Wissen um Ursache, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen zum Wohle der Patientinnen und Patienten zu mehren.“ Der Vorstandsvorsitzende der EKFS, Prof. Michael Madeja, betont: „Die EKFS ist eine der größten privaten Förderorganisationen der Medizin in Deutschland. Die Ernährungsmedizin war der Stiftung schon früh ein Anliegen. Und so unterstützen wir die Weiterförderung und den damit verbundenen Ausbau des Else Kröner Fresenius Zentrums für Ernährungsmedizin an der TUM als wichtigen Baustein einer kurativ wie präventiv ausgerichteten Gesundheitsversorgung.“
Projekte in der klinischen, pädiatrischen und molekularen Ernährungsmedizin
Derzeit forschen drei Professoren in Projekten, die durch die Stiftung gefördert werden. Hans Hauner, Professor für Klinische Ernährungsmedizin, untersucht beispielsweise, mit welchen Ernährungsstrategien Adipositas und seine Konsequenzen wie Typ 2 Diabetes am besten behandelt beziehungsweise vermieden werden können. Welchen Einfluss eine gesunde Lebensweise in der Schwangerschaft auf den Schwangerschaftsverlauf, die Geburt und die Gesundheit von Mutter und Kind hat, ist Forschungsschwerpunkt der GeliS-Studie („Gesund leben in der Schwangerschaft"). „Wir beobachten die kindliche Entwicklung bis zum Ende des fünften Lebensjahres. Dadurch wird es möglich sein, weitere Erkenntnisse hinsichtlich der Bedeutung des Gewichtsmanagements beziehungsweise des Lebensstils schwangerer Frauen für das Adipositasrisiko ihrer Kinder zu gewinnen. Hieraus könnten sich neue Perspektiven für eine Prävention im Mutterleib ergeben“, erläutert Hauner.
Die Arbeitsgruppe von Heiko Witt, Professor für Pädiatrische Ernährungsmedizin, beschäftigt sich mit Krankheiten der Bauchspeicheldrüse, die zu einer Störung der Verdauungsfunktion führen. Mittels genetischer und zellbiologischer Untersuchungen sollen die Mechanismen aufgeklärt werden, die zu einer Fehlfunktion des Organs führen. „Dies soll auch das Verständnis der normalen Funktionsweise des Organs fördern, da viele Prozesse innerhalb der Pankreaszellen bislang nur unzureichend verstanden sind“, erklärt Prof. Witt.
Am Lehrstuhl für Molekulare Ernährungsmedizin von Prof. Martin Klingenspor werden die Forschungsarbeiten zur Funktion der Wärmebildung in Fettzellen für die Regulation des Energiehaushalts fortgeführt und vertieft. Eine zentrale Frage ist, wie solche wärmebildenden „thermogenen“ Fettzellen nicht nur den Energieverbrauch steigern, sondern auch Hunger und Sättigung beeinflussen. „Dazu erforschen wir die molekularen Mechanismen der Kommunikation zwischen den thermogenen Fettgeweben und dem Gehirn“, sagt Prof. Klingenspor.
Eine Verstärkung erfährt das EKFZ durch die Berufung von zwei weiteren Professoren, die in naher Zukunft auf dem Gebiet der klinischen und der translationalen Ernährungsmedizin an der TUM forschen und lehren werden. Zusätzlich wird die Verwaltung des EKFZ erweitert und professionalisiert und wird ein wissenschaftlicher Beirat installiert, in dem auch externe Experten anderer Hochschulen und Forschungsinstitute an der Zukunft und Evaluierung des Zentrums mitwirken. Universitätsübergreifend kooperiert das EKFZ-Team zudem mit dem Else Kröner Seniorprofessor Prof. Berthold Koletzko von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), dessen Forschungsschwerpunkt im Bereich von Stoffwechsel- und Ernährungsfragen im frühen Kindesalter liegt.
Mehr Informationen:
Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.300 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands.
Redaktion:
Dr. Katharina Baumeister
TUM Corporate Communication Center
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit