TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann: „Zwölf ERC Starting Grants – das ist ein großer Erfolg für die TUM und eine internationale Bestätigung für die wissenschaftliche Qualität der Forschenden. Ich gratuliere allen Ausgezeichneten von Herzen und bin schon ganz gespannt auf die faszinierenden Ergebnisse der Forschungsprojekte."
Forscherinnen und Forscher an der TUM konnten bislang insgesamt 176 der renommierten ERC Grants einwerben. Diese werden jedes Jahr in verschiedenen Kategorien vergeben. Starting Grants richten sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Sie sind mit bis zu 1,5 Millionen Euro dotiert. Das sind die neuen ERC Starting Grants an der TUM School of Life Sciences:
PD Dr. Sebastian Seibold
Wälder spielen im Klimawandel eine wichtige Rolle, da sie CO2 aufnehmen und speichern. Teil des natürlichen Kreislaufs ist aber auch die Zersetzung von abgestorbenen Pflanzen durch Pilze und Insekten, bei der das gespeicherte CO2 wird frei wird. Mit diesem Regelkreislauf befasst sich Sebastian Seibold im Projekt BIOCOMP. In einer globalen Studie will er will untersuchen, wie sich Zersetzungsprozesse bei zunehmender Klimaerwärmung und gleichzeitiger Veränderung der Artenvielfalt verändern. Ziel ist es, Daten und Strategien bereitstellen, um diese Herausforderung der aktuellen Klima- und Forstpolitik zu bewältigen.
PD Dr. Sebastian Seibold ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften an der TUM von Prof. Rupert Seidl.
Prof. Dr. Mathias Wilhelm
Proteine spielen bei biologischen Prozessen in allen Organismen eine entscheidende Rolle. Ihre Baupläne sind in Genen codiert, wobei ein einzelnes Gen durchaus für mehrere Varianten von Proteinen, so genannte Isoformen, verantwortlich sein kann. Mathias Wilhelm will im Projekt ORIGIN die riesige Menge an bereits vorhandenen Messdaten aus massenspektrometrischen Untersuchungen verwenden, um neuronale Netzwerke zu trainieren. Sein Hauptziel ist dabei die Entwicklung einer Analysemethode welche mithilfe dieser künstlichen Intelligenz erstmals die systematische Identifizierung und Quantifizierung von Isoformen erlaubt. Damit sollen das Verständnis der molekularen Vielfalt des Lebens wesentlich erweitert und offene Fragen über das Vorkommen, die Abundanz und funktionellen Aufgaben dieser Isoformen beantwortet werden.
Mathias Wilhelm ist Professor für Computational Mass Spectrometry.
Dr. David Johannes Wuepper
Die zunehmende Verschlechterung der Bodenqualität ist ein globales Problem mit gravierenden Auswirkungen auf den Klimawandel, die Artenvielfalt, die Wasserqualität und die landwirtschaftliche Produktion. Überall auf der Welt versuchen Länder dieser Entwicklung entgegenzuwirken und setzen dabei auf eine Vielzahl unterschiedlicher Strategien. David Johannes Wuepper will im Projekt LAND-POLICY diese staatlichen Maßnahmen weltweit erfassen und auf ihre jeweilige Wirksamkeit analysieren. Die daraus entstehende Datenbank soll unter anderem mit Hilfe von Machine-Learning-Software erstmals einen Vergleich der Kosteneffektivität von solchen Maßnahmen ermöglichen. Ziel ist es, Politik und Öffentlichkeit bei der künftigen Auswahl von geeigneten Maßnahmen zu unterstützen.
Dr. David Johannes Wuepper ist Agrarökonom und als Nachwuchsgruppenleiter an der Professur für Waldinventur und nachhaltige Nutzung vorgesehen.
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