Julijana Gjorgjieva ist seit 2022 Professorin für Computational Neurosciences an der TUM School of Life Sciences und Mitglied des Bernstein Zentrums für Computational Neurosciences in München. Bereits 2018 erhielt sie einen ERC Starting Grant für ihre Forschung.
Untersuchung von Feedbackschleifen im Neokortex
Viele alltägliche Aktivitäten - wie das Lesen in einem lauten Café oder das Klavierspielen - basieren auf Rückkopplungsschleifen im Gehirn. Diese ermöglichen es, neue Sinneseindrücke mit bereits gespeicherten Informationen abzugleichen. Trotz ihrer Bedeutung ist bisher wenig darüber bekannt, wie diese Feedbackschleifen genau funktionieren. In ihrem Forschungsprojekt „Feedback Circuits“ entwickelt Prof. Gjorgjieva theoretische Modelle, um die zugrundeliegenden Mechanismen im Neokortex zu entschlüsseln.
Das Projekt basiert auf aktuellen experimentellen Daten zu verschiedenen Zelltypen und den Mechanismen der synaptischen Plastizität, durch die sich Verbindungen zwischen Nervenzellen anpassen. Ziel der Forschung ist es, zu zeigen, wie Rückkopplungsschleifen alltägliches Verhalten beeinflussen und wie Beeinträchtigungen in diesen Prozessen psychiatrische Störungen hervorrufen können. Gleichzeitig sollen die Ergebnisse zur Weiterentwicklung leistungsfähigerer Systeme der künstlichen Intelligenz beitragen.