„Die TUM School of Life Sciences hat eine grundlegende Strukturreform absolviert“, betonte Prof. Kögel-Knabner gleich zu Beginn ihres Grußwortes. Nach zwanzig Jahren Wissenschaftszentrum Weihenstephan wurde im Jahr 2020 die TUM School of Life Sciences als erste von künftig sieben Schools gestartet. Statt einzelner Fakultäten gibt es mittlerweile drei Forschungsdepartments – 41 Professuren sind im Bereich der biomolekularen Grundlagen angesiedelt, 34 Professuren erforschen die Systeme im Forst- und Agrarbereich und weitere 16 Professuren verbinden Ingenieurswissenschaften mit biologischen Systemen.
Spitzenplätze und Auszeichnungen für Lehrende
„Mit dieser Konzentration auf die Forschungsbereiche kann sich die School of Life Sciences im nationalen sowie im internationalen Vergleich mit anderen Universitäten sehr gut behaupten“, freute sich Dekanin Kögel-Knabner. Vor allem im Bereich der Agrar- und Forstwissenschaften belegt die School stets Spitzenplätze bei der internationalen Rangfolge der Universitäten. Bezeichnend hierfür sind auch die unzähligen Preise mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Schoolof Life Sciences im vergangenen Jahr ausgezeichnet wurden. Dazu gehört beispielsweise der mit 10.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis der Stadt Freising an Prof. Henriette Uhlenhaut, die Max-Schönleutner Medaille an Prof. Kurt-Jürgen Hülsbergen und der Heinz Maier-Leibnitz Preis für Prof. Julijana Gjorgjieva.
Nachhaltiger Campus
In der universitären Forschung spielt das Thema Nachhaltigkeit bereits seit vielen Jahren eine wichtige Rolle – angesichts der Klimakrise verstärkte die TUM School of Life Sciences nun auch die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus. Studierende und Lehrende haben gemeinsam das TUM Green Office Weihenstephan initiiert – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende vernetzen sich, sammeln Ideen und starten gemeinsam konkrete Projekte für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus, beispielsweise bei Kleidung-, Bücher-, oder Pflanzen-Tauschbörsen.
Zentrum für Integrierte Infektionsprävention
Die Gesundheit von Mensch, Tier und Ökosystem steht im Zentrum des Forschungsinteresses der School of Life Sciences und so passt es gut, dass voraussichtlich im Sommer 2023 der Neubau des Zentrums für Integrierte Infektionsprävention begonnen werden kann. In diesem Zentrum vereint die Technische Universität ihre Kompetenzen zur Entwicklung innovativer Strategien zu Prävention, Bekämpfung und Verhinderung der Verbreitung von resistenten Krankheitserregern in Menschen und Nutztieren.
Dadurch, dass resistente Bakterien sowohl im Menschen als auch in Nutztieren betrachtet werden, soll der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung weitgehend vermieden, bestehende Infektionen besser kontrolliert und Übertragungswege zwischen Tier und Mensch unterbunden werden. „Speziell für diesen Forschungsbereich haben wir einige Professorinnen und Professoren neu an unsere Universität geholt, die ganz spezifisch in diesen Bereichen forschen“, bekräftigte Kögel-Knabner.
Neuberufene Professorinnen und Professoren
In den kommenden Jahren scheiden einige Professorinnen und Professoren aus. „Da wird es einen Umbruch geben“, kündigte Kögel-Knabner an. Mit den Neuberufenen verjüngt sich das Professoren-Kollegium und „es ermöglicht uns eine strategische Planung, welche Forschungsschwerpunkte wir zukünftig setzen wollen“, betonte die Dekanin. Bereits im Jahr 2022 konnten insgesamt zehn neue Professorinnen und Professoren für die School gewonnen werden. Prof. Liebl, Prodekan der School, bat die Neuberufenen beim Neujahrsempfang zu einer kurzen Vorstellung auf die Bühne.
Neu hinzugekommen sind: Prof. Stephen Schrettl (Funktionsmaterialien für Lebensmittelverpackungen), Prof. Julijana Gjorgjieva (Computational Neuroscience), Prof. Mohsen Zare (Soil Biophysics and Environmental Systems), Prof. Marius Henkel (Cellular Agriculture), Prof. Li Deng (Prävention Mikrobieller Infektionskrankheiten), Friederike Ebner (Professur für Infection Pathogenesis), Prof. Petra Först (Food Process Engineering), Prof. Julia Steinhoff-Wagner (Tierernährung und Metabolismus) sowie die Zweitmitglieder Prof. Karsten Köhler (Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit) und Prof. Ferdinand Ludwig (Green Technologies in Landscape Architechture).
In den Ruhestand verabschiedet wurden nach langjähriger Tätigkeit an der TUM Prof. Michael Schemann (Lehrstuhl für Humanbiologie), Prof. Wilhelm Windisch (Lehrstuhl für Tierernährung) und Prof. Angelika Schnieke (Lehrstuhl für Biotechnologie der Nutztiere). Professorin Schnieke leistete von 2013 bis 2016 als Dekanin einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Universität in Freising und wird als TUM Emerita of Excellence auch weiterhin einen wertvollen Beitrag für die TUM leisten.
Preis für die besten Masterarbeiten
Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher freute sich darüber, dass die Veranstaltung wieder wie gewohnt in Präsenz durchgeführt wurden konnte. „Trotz aller technischen Möglichkeiten - der persönliche Austausch hat einfach gefehlt“, sagte er bei seiner Begrüßung.
Das „gute und enge Miteinander der Stadt mit der Universität“ habe jedoch auch trotz Corona-bedingter Einschränkungen in den letzten Jahren gut funktioniert. „Wir sind froh, eine solche Spitzen-Universität vor der Haustür zu haben – und ihre Türen sind regelmäßig weit geöffnet“, betonte Eschenbacher. Dabei verwies er auf Veranstaltungen, wie beispielsweise den Innovationstag Ernährung oder die Vortragsreihe TUM@Freising, bei der die Freisinger Bevölkerung regelmäßig eingeladen ist, sich direkt mit Forscherinnen und Forschern der Universität auszutauschen. „Wir wollen Leben und Forschen in Freising noch besser verzahnen und Weihenstephan ist ein idealer Ort dafür“, betonte Eschenbacher. Er verlieh auch in diesem Jahr wieder die Preise für die besten Abschlussarbeiten der Studierenden aus den sechs Fachbereichen. Dabei wurde jeweils eine Masterarbeit pro Studienbereich ausgewählt. Alle Arbeiten wurden mit der Traumnote 1,0 bewertet und mit einem Preisgeld in Höhe von 250 Euro von der Stadt Freising gewürdigt.
Die Sieger im Studienjahr 2021/2022 sind Teresa Mittermair (Biowissenschaften), Vera Baron (Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung), Markus Stimmelmayer (Forstwissenschaften und Ressourcenmanagement), Lukas Hans (Brau- und Lebensmitteltechnologie), Teresa Hoiß (Agrar- und Gartenbauwissenschaften) sowie Alexander Wolf (Ernährungswissenschaften und Lebensmittelchemie).
Redaktion:
Susanne Neumann
TUM School of Life Sciences
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit