Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigen klar: Nutzpflanzen können grundsätzlich an die Folgen des Klimawandels angepasst werden. Sichere und gesunde Lebensmittel aus heimischer Produktion wird es auch in Zukunft geben. Mit klimaangepassten Pflanzen können wir die Landwirtschaft nachhaltiger und umweltschonender gestalten. Weniger Verbrauch von Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmittel sind wichtige Ziele. Das schont Ressourcen und wirkt auch dem Artenschwund entgegen. Im Kampf gegen den Klimawandel braucht Bayern eine schlagkräftige Forschung. Wir bauen mit 'BayKlimaFit 2' Bayern als bedeutenden Standort für moderne Pflanzenforschung und Pflanzenzüchtung weiter aus", so Glauber.
Es gibt drei Themenschwerpunkte, die in den kommenden drei Jahren durch den Projektverbund bearbeitet werden: "Hochwertige und klimaresiliente Pflanzen", "Gesunde Pflanzen im Klimawandel" und "Effiziente Pflanzenversorgung trotz Klimastress". Dem Projektverbund gehören Forschungsgruppen aus Freising, München, Erlangen und Regensburg an.
Koordiniert wird 'BayKlimaFit 2' vom Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung an der Technischen Universität München. "Durch eine intensive Zusammenarbeit der beteiligten Projektgruppen wollen wir eine optimale inhaltliche und technologische Vernetzung der Einzelprojekte erreichen. So können wir unsere Ergebnisse dann auch bestmöglich für die Öffentlichkeit darstellen und präsentieren", erklärt Prof. Dr. Chris-Carolin Schön, Leiterin des TUM-Lehrstuhls für Pflanzenzüchtung und Sprecherin des Projektverbundes.
Die Basis für die Entwicklung von Anpassungsstrategien wird mit 'BayKlimaFit 2' erweitert. Qualität, Gesundheit und Versorgung von Pflanzen stehen nun im Fokus. Wichtige heimische Kulturarten wie Kartoffel und Brotweizen, die besonders unter steigenden Temperaturen und anhaltender Trockenheit leiden, sind neu hinzugekommen. Auch das bisher noch weitgehend unerforschte Zusammenspiel von Klimastress, Bestäubung durch Insekten und Ertrag von Kulturpflanzen wird untersucht. Durch die Einbindung von Wirtschaftspartnern können praxisrelevante Erkenntnisse schnell in Pflanzenzuchtprogramme integriert werden.
Im Rahmen des Vorläuferprojekts wurden beispielsweise im Mais genetische Bereiche identifiziert, die bei der Züchtung neuer, klimatoleranter Sorten helfen. Außerdem wurde erforscht, welche Gerstensorten Hitze und Trockenheit besonders gut aushalten und gleichzeitig Schaderreger abwehren können. Zudem haben Wissenschaftler entdeckt, dass manche Pflanzen dem Klimastress mit natürlichen Bodenpilzen an ihrer Seite besser widerstehen. Das Umweltministerium hatte in den vorhergehenden Projektverbund rund 2,4 Millionen Euro investiert.
Weiterführende Informationen unter:
Projektverbund BayKlimaFit - Strategien zur Anpassung von Kulturpflanzen an den Klimawandel
Redaktion:
Susanne Neumann
TUM School of Life Sciences
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Dr. Chris-Carolin Schön
TUM School of Life Sciences
Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung
Tel. +49 8161 71 3421
chris.schoen(at)tum.de