Wer eine Apfelallergie hat, kann die meisten Apfelsorten nicht roh genießen und reagiert mit verschiedenen Beschwerden, vor allem Juckreiz oder Brennen auf der Zunge, im Mund und im Rachen; aber auch geschwollene Schleimhäute und Lippen sind typisch. Besonders die gängigen Supermarktsorten machen den Betroffenen das Leben schwer.
Äpfel enthalten mehrere Proteine, die schon wenige Minuten nach dem Verzehr allergische Symptome im Mundraum auslösen können. Wie allergen ein Apfel ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Sorte, die Umstände des Anbaus, die Reifung und auch die Lagerbedingungen nach der Ernte.
Nun gibt es Hoffnung: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Äpfel mit äußerst geringem Allergengehalt identifiziert – sie entstanden durch klassische Züchtung. Das Ergebnis des Projekts sind zwei Sorten, die zwar nicht allergenfrei, aber sehr gut verträglich sind. Wissenschaftliche Tests in einem standardisierten Verfahren zeigten, dass Probandinnen und Probanden die neuen Äpfel trotz einer Apfelallergie gut vertragen. Sie sollen im Jahr 2025 auf den Markt kommen.
Dahinter steht ein mehrjähriges Forschungsprojekt: Beteiligt sind neben der Technischen Universität München (TUM) auch die Charité Universitätsmedizin Berlin, das ECARF Institute GmbH und die Hochschule Osnabrück.
Vortragstermin:
Dienstag, 29. April 2025, 19:00 Uhr
Lindenkeller in Freising
Nach dem Vortrag sind alle Interessierten eingeladen, ihre Fragen an den Referenten zu stellen. Es moderiert die TUM-Professorin Sara Leonhardt.
Über den Referenten:
Prof. Dr. Wilfried Schwab studierte Lebensmittelchemie an der Universität Würzburg und promovierte dort im Jahr 1989. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Washington State University arbeitete er drei Jahre im Geschäftsbereich Landwirtschaft der Hoechst AG. Nach seiner Rückkehr an die Universität Würzburg habilitierte er sich 1999 und forschte unter anderem am Plant Research International im niederländischen Wageningen.
Im Jahr 2003 führte ihn ein Ruf an die TUM, wo er heute die Professur für Biotechnologie der Naturstoffe innehat. Außerdem ist er Initiator und Gründungsgesellschafter des Start-Ups 4GENE, das biotechnologisch produzierte Aromaglukoside vermarktet.
Über die Reihe:
Die Vortragsreihe „TUM@Freising – Wissenschaft erklärt für ALLE“ wird von der Technischen Universität München gemeinsam mit der Stadt Freising organisiert. In regelmäßigen Abständen stellt die TUM School of Life Sciences ihre Forschung in Form eines für Laien interessanten Vortrags vor. Eine anschließende Diskussion mit dem Publikum ist nach jedem Vortrag ausdrücklich erwünscht. Die Vortragsreihe soll den Freisinger Bürgerinnen und Bürgern einen direkten Zugang zur wissenschaftlichen Arbeit am Campus Weihenstephan ermöglichen und bietet den Forschenden öffentlichen Input für ihre Forschungsarbeiten.
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter www.ls.tum.de/ls/presse/tumfreising/