Das Hauptinteresse der Arbeitsgruppe von Prof. Benz ist es, unser Verständnis pilzlicher Abbauprozesse von pflanzlicher Biomasse zu verbessern. Zentrale Fragen sind dabei, wie Pilze die Zusammensetzung pflanzlicher Bausteine überhaupt erkennen, und dann gezielt ihren Metabolismus umstellen, um die Pflanze möglichst effektiv zu zersetzen. Dieses Wissen soll sowohl für biotechnologische Umwandlungsprozesse (z.B. Biokraftstoffe, Bioraffinerie) als auch (langfristig) für die Entwicklung neuartiger Holzschutzkonzepte genutzt werden.
In seinem Vortrag gibt Prof. Benz einen Einblick in die fantastischen Potentiale, die insbesondere filamentöse Pilze ? landläufig bekannt als Schimmel ? für die biotechnologische Produktion von Enzymen und anderen nützlichen Stoffen haben, und wie diese unser Leben entscheidend verbessern konnten. Anhand von ausgewählten, anschaulichen Beispielen wird er auch die Grundlagen seiner eigenen Forschung darstellen und erklären, was sein Team besonders interessiert, und wie mikro- und molekulargenetische Methoden eingesetzt werden, um viele offene Fragen zu klären. Vielleicht sehen Sie Schimmel hinterher ja auch mit anderen Augen!
Vortragstermin:
Donnerstag, 22.11.2018, 19.00 Uhr
im Lindenkeller Freising (Veitsmüllerweg 2)
Über den Referenten:
Prof. Dr. J. Philipp Benz (*1977) studierte Biologie an der TU Braunschweig, wobei er seine Diplomarbeit in der Pflanzenphysiologie an der UC San Diego (CA, USA) anfertigte (2003). Er promovierte anschließend an der LMU München am Lehrstuhl für Biochemie und Physiologie der Pflanzen (2009). Anschließend ging er zurück in die USA, wo er als Postdoktorand am Energy Biosciences Institute (UC Berkeley, CA, USA) an filamentösen Pilzen arbeitete. Seit August 2014 ist Prof. Benz Tenure Track-Professor für Holz-Bioprozesse an der Technischen Universität München und Teil der Holzforschung München (HFM).