Verbraucher wünschen sich gesundes und zugleich wohlschmeckendes Essen, Landwirte brauchen Pflanzensorten, die pflegeleicht, ertragreich und resistent gegen Krankheiten und Schädlinge sind. Und dann sollen unsere Pflanzen in der Biogasanlage und im Tank auch noch möglichst viel Energie liefern. Ganz schön viele Wünsche auf einmal! Tatsächlich schafft es die moderne Pflanzenzüchtung, all diesen Anforderungen gleichzeitig gerecht zu werden – mit einer Schatzkiste spezifischer Methoden, die dank Biostatistik und Molekularbiologie deutlich effektiver sind als die traditionelle Züchtung unserer Vorfahren.
Welche Methoden setzt die Pflanzenzüchtung heute ein, um Nutzpflanzen immer schneller mit vielfältigen Wunsch-Merkmalen auszustatten? Was müssen wir tun, um unsere Pflanzensorten gegen den Klimawandel zu wappnen? Stößt die Pflanzenzüchtung langfristig an Grenzen? Könnte die grüne Biotechnologie uns helfen, den Zuchtfortschritt zu beschleunigen und neue Variationen zu schaffen? Und welchen kritischen Fragen müssen wir uns in diesem Kontext stellen? Dies möchte Prof. Schön in ihrem Vortrag erläutern und mit dem Publikum diskutieren.
Vortragstermin:
Dienstag, 06.02.2018, 19.00 Uhr
im Lindenkeller Freising (Veitsmüllerweg 2)
Über die Referentin:
Prof. Dr. Chris-Carolin Schön studierte Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim und der Oregon State University (USA). Nach ihrer Promotion an der Universität Hohenheim war sie zunächst beim Saatguthersteller KWS SAAT SE als Koordinatorin für neue Technologien bei Mais und Raps tätig. Danach leitete sie die Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim. Nach einem Forschungsaufenthalt in Australien ist sie seit 2007 Lehrstuhlinhaberin für Pflanzenzüchtung an der TUM.
Prof. Schön erforscht die genetische Vielfalt von Nutzpflanzen und ihren Vorfahren mit modernen molekularbiologischen Methoden, mit dem Ziel, diese für die Züchtung verbesserter Pflanzensorten und für die Beschleunigung des Züchtungserfolges nutzbar zu machen. Sie ist Senatorin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung und koordiniert mehrere nationale Forschungsprogramme. Für ihre einschlägigen Arbeiten wurde sie mit der Heinz Maier-Leibnitz-Medaille der TUM und der Max Schönleutner-Medaille ausgezeichnet.