Sei es durch gesetzeswidrige Umgangsweisen mit Lebensmittel bei der Herstellung, beim Transport oder bei der Lagerung – Lebensmittel können kontaminiert werden. Dabei unterscheidet man zwischen physikalischer Kontamination, z.B. durch Glassplitter oder Metall, mikrobiologischer Kontamination, z.B. durch Bakterien oder Pilze oder chemischer Kontamination, z.B. durch Pestizide und Giftstoffe. Die Folgen für die Gesundheit des Menschen können gravierend sein. Neben Erkrankungen des Verdauungstrakts kann es in Einzelfällen auch zu Krankheiten mit Todesfolge oder bei Schwangeren zu Früh- und Totgeburten kommen.
Individuelles Risiko kann eingeschätzt werden
Prof. Rychlik stellt in seinem Vortrag dar, welche Risiken tatsächlich von Lebensmitteln ausgehen und in welchen Bereichen man eher von gefühlten Risiken spricht. Dabei thematisiert er unter anderem Glyphosat in Bier, krebserregende Stoffe in Fleisch, Schwermetalle in Fisch oder Mineralöle in Schokoladen. „Man muss kein Toxikologe sein, um einfache Prinzipien zu verstehen, mit denen jeder sein individuelles Risiko abschätzen kann“, erklärt Prof. Rychlik, der neben seiner Tätigkeit an der TUM auch als Vorsitzender der Kommission für Kontaminanten in der Lebensmittelkette am Bundesinstitut für Risikobewertung aktiv ist.
„Das Publikum erfährt, wie und in welchem Umfang das eigene Risiko minimiert werden kann“, sagt Rychlik. Inwieweit das umgesetzt werden will und kann, sei dann jedem oder jeder selbst überlassen.
Vortragstermin: Dienstag, 26. September 2023, 19 Uhr
Nach dem Vortrag sind alle Interessierten eingeladen, ihre Fragen an den Referenten zu stellen. Moderiert wird die Veranstaltung von TUM-Professor Philipp Benz.
Über den Referenten
Prof. Rychlik studierte Lebensmittelchemie an der Universität Kaiserslautern und promovierte an der Technischen Universität München (TUM). Nach seiner Habilitation an der TUM im Jahr 2003 zum Thema Stabilisotopenverdünnungsanalysen in der Lebensmittelchemie, Ernährungswissenschaft und Toxikologie erhielt er die Lehrbefugnis an der TUM. 2008 wechselt er als wissenschaftlicher Leiter an die Bioanalytik Weihenstephan und wurde im Jahr drauf zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Seit 2010 leitet er den Lehrstuhl für Analytische Lebensmittelchemie der TUM in Freising. Zusätzlich ist er als Gastprofessor und Dozent unter anderen an der University of Queensland in Australien, der National University of Singapore und der Universität für Chemie und Technologie in Prag tätig. Seit 2014 ist er zudem Vorsitzender der Kommission für Kontaminanten in der Lebensmittelkette am Bundesinstitut für Risikobewertung.